Kategorie: Meine Themen
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Bienenstich
Es war ein sonniger Tag im Mai, als ich Timo zufällig bei „seinen Bienen“ traf. Wir unterhielten uns und er erzählte mir, wie er zum Imker wurde. Vielleicht hatte es etwas mit dem Zeitpunkt zu tun, als ich mit der Bienenhaltung anfing; es war nämlich während einer Phase des Neuaufbaus meines Lebens, einer Zeit, in…
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Die jüdische Bestattungskultur
Die jüdischen Friedhöfe Uelzen und Bad Bodenteich wurden durch Frau Nathanja Hüttenmeister vom Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte dokumentiert. Beide Friedhöfe werden nicht mehr genutzt. Am 19. und 20. Juli 2021 wurden diese unter Mithilfe einiger Schülerinnen des Uelzener Herzog-Ernst-Gymnasium inventarisiert und dokumentiert, um die Grabsteine und ihre Inschriften für die Nachwelt dauerhaft zugänglich…
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Der Mensch ist der Mund des Herrn
Diesen Sudelbuch-Eintrag – ein Interview – fand ich bei der Suche nach dem Titel eines Kunstwerkes. Die Notizen schrieb ich bereits in den 1980er Jahren nieder. Dennoch haben die Gedanken nicht an Aktualität verloren. Sie betreffen sowohl die Kirche als auch die damalige politische Aktivität in der SPD; auch von letzterer hat sich mein Gesprächspartner…
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Der Schneefotograf | Kurzporträt
Wilson Alwyn Bentley | Die wunderbaren Formen der Schneekristalle, die sich auch dem bloßen Auge offenbaren, wenn die Flöckchen auf eine dunkle Unterlage fallen, hat wohl jeder schon einmal beobachtet – und ihre rasche Vergänglichkeit bedauert. Gibt es doch kein Mittel, um diese leichten Gebilde der Kälte aufzubewahren. Nur im Bild sind die köstlichen Formen…
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Das Wandregal und die Bionik
Das Zimmer, in dem ich aufwuchs hatte ein großes Wandregal. Neben den üblichen Bestandteilen eines Kinderzimmer sind dort so einige skurrile Erinnerungsstücke abgelegt worden: Fußballtrophäen (die Art, die sie einem allein für die Teilnahme überreichen – also keine Siegerpokale), verschiedene Henkelmänner, und ein Paar Stepptanz-Schuhe, die ich während einer Grundschulaufführung von „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden…
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The Cinematic Orchestra | Ma Fleur
Am Tisch im Wohnzimmer. Der Blick auf die leere Straße. Und ich schrieb und schrieb, hörte, wanderte durch die Zimmer und hörte, schrieb, schrieb, weinte, hörte, lächelte vor mich hin, weinte, fuhr, schrieb, schrieb, hörte, lauter, lauter. Länger, immer länger wurde der Text, Gedanken, nie ausgesprochen, ja, nicht einmal zu Ende gedacht. Und bevor es mir…
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in the desert
Stephen Crane hat ein nachdenkliches Gedicht über die menschliche Natur und Gier geschrieben. Es wurde erstmals 1895 veröffentlicht. Das Gedicht handelt von einem Menschen, der eine Kreatur in der Wüste erblickt, die ihr Herz isst. Bedrückend veranschaulicht der Autor zudem, wie die Kreatur diese barbarische Handlung rechtfertigt. Obwohl das Gedicht nur zehn Zeilen hat, bringt…
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Über die Sinnlichkeit des live jazz
Es ist ein Lächeln, das zum Grinsen wird, einem breiten, lang andauernden Grinsen, just in dem Moment, da Uri Caine den ersten Ton spielt, seinen Oberkörper dicht über das Fender Rhodes gebeugt, den Kopf dreht er zu Timothy Lefebvre, Timothys rechte Hand ruht noch an den Saiten seines E-Basses wie die Hand eines Cowboys in…
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Inseln des Erinnerns schaffen | v 1.1
Erinnerung zu bewahren ist ein elementares Bedürfnis des Menschen; insbesondere wenn es um menschliche Katastrophen wie die Shoa geht. In einer Zeit, wo Stimmen lauter werden, die das Vergessen anmahnen, ist es von großer Bedeutung, sich dem entgegen zu stellen. Zum Vergessen ist es noch nicht gekommen; soweit darf es auch nie gehen. Es gibt…